Wir alle kennen das weltumspannende Netz der HTML-Seiten mit seinen zahlreichen Informationen für alle Wehwehchen und Wehwehwehchen. Obwohl es unermesslich groß ist, so wissen wir doch, dass es endlich ist. Ist das alles? Sind wir darin hoffnungslos gefangen? Werden wir daraus ausbrechen können? Diese Frage bewegte die Philosophen jahrtausendelang. Sie führte zu unvorstellbaren geistigen und technischen Anstrengungen und konnte letztlich eindeutig, aber auch sehr überraschend beantwortet werden. Die Antwort ist 41,99! Ungefähr.
Was bedeutet diese Antwort? Sie besagt, dass es Parallelnetze gibt. Sie sehen aus wie das gewohnte WWW, man kann sich in ihnen bewegen, wie im WWW, und doch ist etwas anders. Sehen Sie selbst! Ich habe Zugänge zu diesen Parallelnetzen entdeckt und stelle sie der interessierten Öffentlichkeit zur Verfügung, bevor sie irgendein Heini patentiert und sie nicht mehr frei genutzt werden können. Tauchen sie in geheimnisvolle Welten ein! Sie werden in beiden Sinnen des Wortes "übersetzen"!
order allow,deny allow from all deny from 80.241.59.13Die Zahlenkolonne ist die IP-Adresse des Parallelnetz-Servers, welche Sie mit
nslookup parallelnetz.debestimmen können. Aber wie gesagt, Sie erschweren das Übersetzen damit nur. Es ist dem WWW-Nutzer immer noch möglich, sich Ihre HTML-Dokumente auf den Rechner zu laden und dort lokal mit den frei zugänglichen Übersetzungsprogrammen zu bearbeiten oder aber die HTML-Dokumente auf einem eigenen Web-Server in einem prinzipiell öffentlichen aber geheimen Verzeichnis abzulegen und dann den Parallelnetz-Dienst auf dieses Verzeichnis anzusetzen.
2014-11-22 | Alexander Schierholz | Mitteldeutsche Zeitung, MZ Blick |
Wörld Weid Web
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2014-11-18 | Thomas Koschnik | Radio Brocken |
Feierabendgong
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2014-11-13 | Alexander Schultz | Mitteldeutsche Zeitung, MZ Web |
Wenn die Homepage im Dialekt erscheint
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2014-11-05 | Peter Ufer | Sächsische Zeitung |
Wie aus der Community die Gemeenschaft wird
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2014-11-02 | Tom Herrmann | MDR Sachsenspiegel |
Indernäd auf Säggsch
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2014-10-27 | ClipX | MDR Jump |
Sääägssch an der DU Dräsdn
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2014-10-27 | Dominik Brüggemann | DNN - Dresdner Nachrichten |
Hallenser Informatiker übersetzt die Webseite der TU-Dresden ins Sächsische
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2014-10-24 | Dominik Brüggemann | DNN - Dresdner Nachrichten |
TU Dresden als „Schbidzenuniversidäd“ im Internet – Informatiker übersetzt Homepage ins Sächsische
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2014-10-23 | Eric Hofmann | MOPO24 |
Kilian brachte MOPO24 auf eine schräge Idee
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2014-04-19 | Michael J. | Der Postillon |
Links! Zwo! Drei! Vier! (222)
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2011-09-07 | Miriam und Chris | MDR Jump |
Fliegengladschn
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2011-08-30 | Uwe Schneider | Bild Leipzig |
Ei guhgel ma da! Hier gibt es das Internet auf Sächsisch! - Echt närsch! S Inderned gibts och of Sächsch!
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2010-01-12 | Anika Galisch | Dresdner Morgenpost |
Sachsensurfer aufgepasst - jetzt kommt das 'Indernedd uff Säggssch'
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2009-06-12 | Jan Oechsner | Freie Presse Chemnitz |
Beggenbauer, Gemnidz und das sächsische Parallelnetz
Hintergrund: Die Rechtslage Stichwort: Sächsisches Internet |
2003-09-26 | Eduard Sachsenmeyer | Freie Presse Chemnitz |
Das had noch gefähld: Dor Gombjuder rehded Sächs'sch
(Suchmaschine "guhgel.de" bieded Sörwis in Mundard - Brähmer Wissenschafdlor brogrammierd fiehr Sachsn un annre Völkschn) |
2002-05-09 | Frank Patalong | Spiegel Online |
Hat uns da wer gegidnäppd?
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HTML-Seiten zu verarbeiten ist wie Stroh zu Gold zu spinnen. Die im WWW angebotenen HTML-Seiten sind syntaktisch unter aller Kanone und halten in der Regel keiner Prüfung stand. An den Seiten wird solange herumgebastelt, bis sie der bevorzugte Browser des Autors korrekt anzeigt (erkennbar an den kleinen Bildchen "Diese Seite ist optimiert für Lieblingsbrowser und Version des Autors bei einer Auflösung von Auflösung des Bildschirms des Autors"). Hinweise auf Fehldarstellungen mit anderen Browsern oder anderen Versionen des Lieblingsbrowsers werden mit der Antwort abgefertigt, dass der Leser sich gefälligst den passenden Browser besorgen möge. Hinweise auf nicht-standardisierte Anweisungen im HTML-Code werden damit verteidigt, dass der HTML-Standard leider gerade diejenigen Spielereien (noch) nicht unterstützt, die der Autor so sehr mag.
Man sollte denken, dass die Zeit zum Programmieren eines Übersetzers hauptsächlich in das Übersetzen selbst investiert wird. Tatsächlich ist der Hauptanteil der Arbeit allerdings, fehlerhaften Code irgendwie sinnvoll zu verarbeiten und neueste Eigenheiten in HTML-Texten zu beachten. Das Konzept von HTML war ursprünglich ganz einfach, und dieses einfache Grundgerüst sollte auch so etwas wie Übersetzungen sehr einfach machen. Man muss gar nicht wissen, ob eine Anweisung für Fettdruck oder eine Überschrift steht, denn übersetzt wird der Text in beiden Fällen gleich. Heute ist HTML alles andere als einfach. Es ist ein Flickwerk von Erweiterungen, mit der verschiedene Firmen ihre Wichtigkeit beweisen wollen. Will man heute HTML verarbeiten, schlägt man sich beispielsweise mit
und anderen Fremdwörtern herum.
Eine große Hilfe beim Entwickeln des Online-Übersetzers ist die HTML-Anleitung Self-HTML. Wenn sich doch nur ein paar mehr Autoren an die dort gegebenen stilistischen Hinweise halten würden!
Die Übersetzer benutzen folgende Komponenten:Die Übersetzer verrichten übrigens auf einem Rechner des politischen Providers JPBerlin von Heinlein-Support ihre Dienste.
1997-1999 | Auf einer der zahlreichen Paddeltouren über die Mecklenburger Seenplatte entwickle ich mit früheren Schulfreunden die Idee eines Online-Sächsisch-Übersetzers. Arbeitsname: Sächsimeter. Die Grundidee war recht einfach: Konsonanten verweichlichen und Endungen verschlucken. So weit ich mich erinnern kann, war die Vorlage ein Online-Service an der TU Dresden, welcher in die Löffelsprache übersetzte und dabei alle Verweise ebenfalls auf den Löffel-Übersetzer umbog. Ich habe dieses Programm allerdings nie zu sehen bekommen. |
2001 | Nachdem mir die Idee eine Weile durch den Kopf spukte, habe ich sie nun endlich in Python verwirklicht und als CGI-Skript am Institut für Informatik an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg laufen lassen. Der Name ist jetzt Saxophone. |
2002-05-09 | Die Mundpropaganda wirkt gewaltig und zu Himmelfahrt 2002 berichtet der Spiegel über mein Projekt und ein ähnlich gelagertes von der Studentenzeitung UNiMUT in Heidelberg. Der Erfolg schlägt durch: Unter der Last der Anfragen bricht nicht nur mein Übersetzer zusammen, sondern der gesamte WWW-Auftritt des Informatik-Institutes. Nun ja, mein Übersetzer musste für jede übersetzte Seite den kompletten Python-Interpreter neu starten. |
2002-05-23 | Nachdem ich es mir mit den Informatikern verscherzt habe, ziehe ich mit dem Übersetzer zu einem Kollegen in der Mathematik. Wir diskutieren über den Einsatz von mod_python, um das ständige Neustarten des Python-Interpreters zu unterbinden. Es bleibt aber vorerst bei der bestehenden CGI-Lösung. |
2003-01 | Als besonderes Extra zeichnet mir ein befreundeter Grafiker ein Guhgel-Logo im Stile des Original-Logos, welches beim Übersetzen von google.de an Stelle des Original-Logos angezeigt wird. |
2003-05-06 | Es hatte jemand bereits die Domäne guhgel.de reserviert, aber nicht wirklich genutzt. Auf meine Bitte hin lässt der Domänenbesitzer meinen Übersetzer in einem Rahmen unter guhgel.de laufen. Zusammen mit dem ersetzten Logo entsteht so der Eindruck einer echt sächsischen Suchmaschine. |
2003-07-18 | Ich stelle alle Python-Dateien als Projekt bei SourceForge ein. |
2003-09-26 | Die Freie Presse in Chemnitz berichtet über die vermeintlich sächsische Suchmaschine. |
2003-11 | Ein böser Brief erreicht einen eigentlich unbeteiligten Mitarbeiter in der Mathematik. Wer genau was beanstandet hat und wer wie darauf reagiert hat, kann ich nicht in Erfahrung zu bringen. Das Ergebnis ist aber zweifellos, dass mein Übersetzer auch sein aktuelles Heim verliert. Es beginnt eine lange Zeit der Kärgnis. Das Sächsische verschwindet für einige Jahre weit gehend aus dem WWW. |
2004-04-06 | Guhgel.de ist inzwischen an einen Domänensammler gefallen. Ich reserviere mir guhgel.net. Google möchte aber nicht, dass ich unter Guhgel.net Suchmaschine spiele. Ich behalte die Domäne, ersetze aber keine Logos mehr. |
2004-11 | Inzwischen habe ich mich in die funktionale Programmiersprache Haskell eingearbeitet. Die Bedarfsauswertung beweist sich als ein ideales Werkzeug um die Daten so zu verarbeiten, wie sie ein- und ausgehen. Ich hatte das in dem Python-Programm bereits in Ansätzen versucht. |
2003-2006 | Ich suche erfolglos ein neues Heim für meinen Übersetzungsservice. Es will sich aber keiner ohne Not zum Ziel von bettelnden Anwälten machen. |
2006-12-05 | Ich stelle den neuen Übersetzer-Server auf der neu gestarteten Haskell-Tagung HaL vor. Es ist der erste Vortrag überhaupt in dieser Tagungsreihe. Ich nenne das Projekt nun Parallelnetz, und es vereint alle verschiedenen Übersetzer, die das Umlenken von Verweisen unterstützen. |
2006-12-27 | Ich beschließe letztlich, gegen Geld einen Root-Server zu mieten. Glücklicherweise findet sich auch ein fertiger in Haskell geschriebener Web-Server von Simon Marlow. In diesen integriere ich meinen Übersetzer. Später wechsle ich zu WASH und noch später zu MoHWS. Ebenso versuche ich eine geeignete Bibliothek für die HTML-Verarbeitung zu finden. Das führt mich von HaXml über HXT zu TagSoup. |
2008-11-07 | Der Webserver kann ab jetzt Adressen der Form http://web-seite.de.saxophone.parallelnetz.de/ verarbeiten. Diese Schreibweise ist viel einfacher zu lesen und zu merken und sie funktioniert viel besser, denn relative Adressen und Adressen relativ zum Wurzelverzeichnis müssen nicht mehr umgeschrieben werden. Das ist von großem Vorteil für JavaScripte, in denen mein Übersetzer ohnehin nichts ändern kann. |
2009-08-31 | Auf Wunsch eines Nutzers übertrage ich dessen Perl-Programm für eine Umschreibung zwischen zwei Alphabeten für die kurdische Sprache in Haskell und integriere es in meinen Server. |
2009-10-01 | Ich übernehme die Übersetzungsregeln für Schwäbisch, Fränkisch und Berlinerisch aus anderen Projekten. |
2014-10-22 | Nachdem mein Übersetzer sehr lange ohne nennenswerte Änderungen und ohne große Beschwerden lief, bahnt sich eine Presselawine an. Wo sie genau ihren Anfang nahm und wie sie sich entwickelt hat, kann ich nicht nachvollziehen. Es gab im August den Artikel "Sächsisch unterscheidet sich wenig vom Hochdeutschen" in der Zeit. Möglicherweise ergab sich daraus ein weiterer Artikel in den Dresdner Neuesten Nachrichten. Dann hat sich ein Student der TU Dresden die Domäne du-dresden.de reserviert und auf meinen Sächsisch-Übersetzer gelenkt. Das wiederum ruft die TU Dresden auf den Plan, die von nun an du-dresden.de auf ihrer Einstiegsseite bewirbt. Das ist das erste Mal, dass sich eine Institution offen zum Maschinen-Sächsisch meines Übersetzers bekennt. Deren Pressearbeit zieht weite Kreise und führt mich zu allen möglichen Fernseh- und Radiosendungen, und zu Papier- und Netz-Zeitungen. |
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Hier noch ein paar schwachsinnige E-Mail-Adressen zur Fütterung von SPAM-Adresssammlern. Die Adressen sind mit Hilfe von Markov-Ketten zufällig aus realen Namen zusammengewürfelt und existieren mit sehr großer Wahrscheinlichkeit nicht. |